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„Positive affect“ korreliert mit verbesserter Immunantwort nach Impfung

In einer Untersuchung an 84 ProbandInnen zeigte sich, dass eine Hepatitis-B-Impfung bei denjenigen, die verstärkt „positive affect“* aufwiesen, mit einer im Vergleich zu den anderen ProbandInnen verbesserten Immunantwort korrelierte; die AutorInnen vermuten, dass diese Persönlichkeitseigenschaften auch allgemein eine Rolle hinsichtlich des Schutzes vor Infektionen spielen könnten.

* beschreibt am ehesten einen enthusiastischen, aktiven und wachen Zustand, der in Zusammenhang mit dem Persönlichkeitsmerkmal Extraversion gebracht wird.

Marsland AL, Cohen S, Rabin BS, Manuck SB. Trait positive affect and antibody response to hepatitis B vaccination. Brain Behav Immun. 2006;20(3):261-269. doi:10.1016/j.bbi.2005.08.009

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16293394/

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PTSD erhöht Risiko für Autoimmunerkrankungen

Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie an 666.269 Veteranen der US-Armee, die in Afghanistan oder dem Irak waren, zeigte sich, dass das Risiko zusätzlich an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken, bei solchen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung litten, deutlich erhöht war.

O’Donovan A, Cohen BE, Seal KH, et al. Elevated risk for autoimmune disorders in iraq and afghanistan veterans with posttraumatic stress disorder. Biol Psychiatry. 2015;77(4):365-374. doi:10.1016/j.biopsych.2014.06.015

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25104173/
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Wundheilungszeit durch Stress um 40% verlängert

Zahnmedizinstudierende, die eine kleine Läsion in der Mundschleimhaut erhielten, hatten während einer Prüfungszeit eine um 40% verlängerte Wundheilungszeit bei einer um 68% erniedrigten Produktion von IL-1beta mRNA im Vergleich zu dem gleichen Versuch in den Semesterferien.

Marucha PT, Kiecolt-Glaser JK, Favagehi M. Mucosal wound healing is impaired by examination stress. Psychosom Med. 1998;60(3):362-365. doi:10.1097/00006842-199805000-00025

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9625226/
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Kindesmissbrauch bildet sich epigenetisch ab

Post mortem zeigte sich bei PatientInnen, die Suizid begannen hatten, erniedrigte Level an Glucocorticoid Rezeptor mRNA und gesteigerte Cytosinmethylierung eines neuronen-spezifischen Glucocorticoid Rezeptor Promoters, wenn diese in ihrer Kindheit missbraucht wurden im Vergleich zu solchen, denen dies erfahren mussten; es bildet sich also elterliche Fürsorge in der Regulation von Glucocorticoidrezeptor-Expression epigenetisch ab.

McGowan PO, Sasaki A, D’Alessio AC, et al. Epigenetic regulation of the glucocorticoid receptor in human brain associates with childhood abuse. Nat Neurosci. 2009;12(3):342-348. doi:10.1038/nn.2270

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19234457/

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Optimistische PatientInnen mit onkologischer Erkrankung leben länger

Im Rahmen einer prospektiven Studie zeigte sich, dass optimistische PatientInnen mit Kopf-Hals-Karzinomen länger lebten als solche, die eher pessimistisch waren oder alleine lebten.

Allison PJ, Guichard C, Fung K, Gilain L. Dispositional optimism predicts survival status 1 year after diagnosis in head and neck cancer patients. J Clin Oncol. 2003;21(3):543-548. doi:10.1200/JCO.2003.10.092

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12560447/
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40% aller demenziellen Erkrankungen könnten aufgehalten werden

Die Lancet Commission on dementia prevention präsentierte auf der Alzheimer’s Association International Conference auf Basis einer systematischen Literaturrecherche verschiedene Risikofaktoren, die bei entsprechender Beachtung 40% aller demenziellen Erkrankungen aufhalten oder zumindest hinauszögern könnten; diese sind u.a.:

  1. Zielblutdruck von maximal 130 mmHg systolisch ab 40 Jahren
  2. Ermutigung zur Prävention von Hörverlust und der Nutzung von Hörgeräten bei Bedarf
  3. Reduktion von Luftverschmutzung und Sekundärrauchen
  4. Prävention von Kopfverletzungen, insbesondere bei Hochrisiko-Berufen
  5. Begrenzung des Alkoholkonsums auf maximal 21 Einheiten pro Woche (eine Einheit definiert mit 8g Alkohol)
  6. Aufhören zu Rauchen und Unterstützung anderer es gleich zu tun
  7. Allen Kindern Primär- und Sekundärbildung ermöglichen
  8. Ein Aktiver Lebensstil möglichst bis ins hohe Alter
  9. Vermeidung von Adipositas und DMT2

Gill Livingston, Jonathan Huntley, Andrew Sommerlad, David Ames, Clive Ballard, Sube Banerjee, Carol Brayne, Alistair Burns, Jiska Cohen-Mansfield, Claudia Cooper, Sergi G Costafreda, Amit Dias, Nick Fox, Laura N Gitlin, Robert Howard, Helen C Kales, Mika Kivimäki, Eric B Larson, Adesola Ogunniyi, Vasiliki Orgeta, Karen Ritchie, Kenneth Rockwood, Elizabeth L Sampson, Quincy Samus, Lon S Schneider, Geir Selbæk, Linda Teri, Naaheed Mukadam. Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. The Lancet, 2020; DOI: 10.1016/S0140-6736(20)30367-6

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30367-6/fulltext

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Eltern sollten ihre Kinder in Ruhe spielen lassen

In der weltweit ersten datenbasierten Studie zu Erziehungskursen zeigte sich, dass Eltern, die dazu eingeladen wurden ihre Kinder beim Erkunden der Umgebung und Spielen mit anderen Kindern zu beobachten und nur in Ausnahmefällen einzugreifen, nach sechs Wochen signifikant niedrigere Stresslevel berichteten und mehr Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kinder entwickelt hatten.

Persönlicher Kommentar:

Untersucht wurde in der Studie das RIE-Konzept (Resources for Infant Educators), das auf Magda Gerber zurück geht, die selbst als Mutter von Emmi Pickler als Haus- und Kinderärztin betreut wurde, und später das Konzept des „Pikler-Spielraumes“ entwickelte. Die Arbeit dieser beiden coolen Frauen haben den Umgang mit meinen eigenen Kindern maßgeblich geprägt und ich empfehle sie allen Eltern, insbesondere solchen, die am Spielplatz besorgt keine 10 cm von ihrem Kind abrücken können 😉

Buch Magda Gerber: Dein Baby zeigt dir den Weg

Buch Emmi Pickler: Miteinander vertraut werden

Amanda C. Richardson, Johnny Lo, Lynn Priddis, Therese A. O’Sullivan. A Quasi-Experimental Study of the Respectful Approach on Early Parenting Competence and Stress. Journal of Child and Family Studies, 2020; DOI: 10.1007/s10826-020-01762-w

https://link.springer.com/article/10.1007/s10826-020-01762-w

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Placebo Kniespiegelungen gleich gut wie echte OP

In einem RCT an 180 PatientInnen mit chronisch-degenerativen Gelenkveränderungen des Knies ergab, dass nach 24 Monaten sowohl die Schmerzwahrnehmung als auch die Funktionalität vergleichbar war, unabhängig davon ob der Eingriff tatsächlich stattgefunden hatte oder die PatientInnen nur vermeintlich operiert wurden und dabei einen kleinen Hautschnitt erhalten hatten.

Moseley JB, O’Malley K, Petersen NJ, et al. A controlled trial of arthroscopic surgery for osteoarthritis of the knee. N Engl J Med. 2002;347(2):81-88. doi:10.1056/NEJMoa013259

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12110735/
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Analgetika können schmerzverstärkend wirken

In einem RCT mit 142 PatientInnen zeigte sich, dass die Schmerzwahrnehmung mehr von der die Medikation begleitende Information an die PatientInnen abhing als davon, ob ein tatsächliches Schmerzmedikament verabreicht wurde oder nicht; wurde ein Analgetikum mit einer Suggestion für eine verstärkte Schmerzwahrnehmung verabreicht, so wurde der Schmerz tatsächlich als stärker erlebt.

Aslaksen PM, Zwarg ML, Eilertsen HI, Gorecka MM, Bjørkedal E. Opposite effects of the same drug: reversal of topical analgesia by nocebo information. Pain. 2015;156(1):39-46. doi:10.1016/j.pain.0000000000000004

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25599299/

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Wachzustand und REM-Schlaf erstmalig im EEG zu unterscheiden

REM Schlaf ist gekennzeichnet durch schnelle Augenbewegungen (rapid eye movement, ergo „REM“) und Muskeltonusverlust und war im EEG bisher nicht vom Wachzustand zu unterscheiden; dies gelang nun erstmalig und könnte beispielsweise dabei helfen, die Prognose von PatientInnen im Koma zu evaluieren.

Janna D Lendner, Randolph F Helfrich, Bryce A Mander, Luis Romundstad, Jack J Lin, Matthew P Walker, Pal G Larsson, Robert T Knight. An electrophysiological marker of arousal level in humans. eLife, 2020; 9 DOI: 10.7554/eLife.55092

https://elifesciences.org/articles/55092